Spiegelneuronen – Wie sie Einfluss nehmen auf Sympathie, Attraktivität und Anziehungskraft

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Hast Du Dich auch schonmal gefragt, wie es kommt, dass wir Menschen sympathisch, attraktiv und anziehend finden?

Warum wir auf Menschen treffen, die mitfühlend und emphatisch sind und andere, die uns die kalte Schulter zeigen?

Warum wir oft ganz intuitiv verstehen, was der andere gerade fühlt?

Eine Antwort darauf geben uns die sogenannten Spiegelneuronen.

Aber was sind eigentlich Spiegelneuronen?

Spiegelneuronen und wie sie unser soziales Leben beeinflussen

Schauen wir uns Spiegelneuronen zuerst einmal vom neurowissenschaftlichen Aspekt her an.

Spiegelneuronen sind spezielle Nervenzellen in unserem Gehirn. Sie wurden in der 1990er Jahren erstmals von Forschern bei Affen entdeckt und später auch im menschlichen Gehirn nachgewiesen.

Sie befinden sich in mehreren Bereichen unseres Gehirn, zB im prämotorischen Kortex. Der prämotorische Kortex ist für die Planung und Vorbereitungen von Bewegungen zuständig.

Spiegelneuronen werden dann aktiv, wenn wir selbst eine Bewegung ausführen, aber auch dann, wenn wir lediglich beobachten, wie eine andere Person eine Handlung ausführt.

Die Aktivität der Spiegelneuronen helfen uns zB dabei, Handlungen und Absichten anderer Menschen zu verstehen und nachzuempfinden, ohne dass wir dabei die Handlung selbst ausführen müssen. Allein durch die Beobachtung helfen die Neuronen uns dabei, uns einfühlen zu können und diese Handlungen später nachahmen zu können.

Spiegelneuronen spielen eine Schlüsselrolle für das Empfinden von Empathie. Vielleicht kennst Du das: Ein Freund von dir verletzt sich am Bein, es schmerzt ihn, du siehst seinen verzerrten Gesichtsausdruck …. und schwupp … fühlst du dich auch schlecht – Du leidest mit ihm mit, denn Du kannst dich in seine Situation hineinfühlen.

Aber auch anders herum funktioniert es: Eine Freundin von dir macht ihren Motorradführerschein. Sie freut sich wie Bolle, sie lacht, sie ist happy – und auch diese Freude schwappt zu dir über – du freust dich mit ihr. Du kannst dich auch hier in die Situation hineinfühlen.

In beiden Fällen sind die Spiegelneuronen in unserem Gehirn dafür verantwortlich – sie helfen uns dabei, unser Einfühlungsvermögen zu entwickeln. Spiegelneuronen ermöglichen uns, andere Menschen spontan und intuitiv, also schnell und ohne langes Nachdenken zu verstehen oder zu fühlen.

Und genau diese Fähigkeit des Einfühlens brauchen wir im sozialen Miteinander – ob bei der Hege und Pflege unserer Freundschaften, oder im Umgang mit unseren Kindern. Beim Aufbau neuer Kontakte, im Austausch mit unseren Kunden und Kollegen. Oder beim Dating, während der Kennenlernphase, wenn wir uns ganz frisch gegenseitig beschnuppern.

Gerade beim Dating geht es um Sympathie, Anziehungskraft und Attraktivität – auch hier spielen die Spiegelneuronen eine entscheidende Rolle. Welche das ist, erfährst Du jetzt!

Spiegelneuronen und die Sympathie

Sympathie – die brauchen wir, wenn wir neue Kontakte aufbauen wollen. Es ist die Basis für schöne Beziehungen. Wenn wir jemanden sympathisch finden, dann haben wir auch Interesse an einem weiteren Kontakt mit diesem Menschen. An eine erste Chatnachricht, die sympathisch formuliert ist, erinnern wir uns gern noch lange zurück. Sympathisch muss man beim 1.Date seinen Date-Partner finden, damit man Lust auf ein 2.Date bekommt. Und wenn man beruflich unterwegs ist, ob auf einer Messe oder Netzwerkveranstaltung – da ist eines klar – Geschäfte werden unter Menschen gemacht, die sich … genau … sympathisch sind!

Auch hier spielen unsere Spiegelneuronen im Gehirn eine Rolle. Unsere Spiegelneuronen tragen nämlich dazu bei, dass wir uns in Menschen einfühlen können. Dass wir die Emotionen anderer Menschen nachempfinden können. Wenn wir sehen, dass jemand lächelt oder traurig ist, werden die gleichen Neuronen in unserem Gehirn aktiv, als würden wir selbst lächeln oder traurig sein.

Und genau diese Fähigkeit zur Empathie fördert Sympathie, weil wir uns leichter in andere hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen können. Dadurch fühlen wir uns ihnen näher und verbunden. Und genau das ist es, was Sympathie mitunter ausmacht – sich miteinander verbunden zu fühlen.

Spiegelneuronen und die Attraktivität

Attraktivität geht oft über das rein Physische (Körperliche, sexuelle Anziehungskraft) hinaus und beinhaltet auch die Wahrnehmung von Verhaltensweisen und Ausdrücken.

Spiegelneuronen können uns dabei helfen, die positiven und attraktiven Eigenschaften in anderen zu erkennen und zu schätzen.

Zum Beispiel kann das Beobachten einer Person, die sich freundlich und zuvorkommend verhält (z.B. lächelt), unsere eigenen Spiegelneuronen aktivieren und uns ein ähnliches Gefühl von Freundlichkeit und Offenheit vermitteln, was unsere Wahrnehmung ihrer Attraktivität verstärkt.

Der Türöffner für jeden Erstkontakt, jeden Flirt, jedes sympathische Miteinander – das ist das Lächeln. Und mit einem Lächeln geht auch gleich eine Offenheit einher. Das ist etwas, was wir alle in uns tragen, dieses Lächeln, die kindliche Neugier, das Interesse. Und es ist genau das, was im Erstkontakt attraktiv macht.

Aber das ist noch nicht alles.

Ohne die Spiegelneuronen wäre es uns nicht möglich, Empathie zu empfinden, das haben wir schon erfahren. Empathie ist eine Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden.

Und genau das ist es ja, was wir Menschen so sehr lieben: Wenn wir von unserem Gegenüber wahrgenommen werden. Wenn wir „gesehen“ werden. Wenn wir das Gefühl haben, wir sind nicht nur irgendeine Nummer für den Anderen, sondern wir haben eine Wichtigkeit. Wir sind wichtig für den Anderen, wir haben einen besonderen Stellenwert. Auch wenn es nur für einen Moment ist, in einem Gespräch, in einem Smalltalk, in einem kurzen Aufeinandertreffen, in einem Flirt. Diese Wichtigkeit, die uns der andere spüren läßt, macht unseren Gegenüber für uns mitunter attraktiv und anziehend.

Spiegelneuronen und die Anziehungskraft

Die Fähigkeit, die Handlungen und Emotionen anderer zu spiegeln, trägt auch zur Anziehungskraft bei.

Wenn zwei Menschen ähnliche Emotionen und Verhaltensweisen teilen, fördert das ein Gefühl von Vertrautheit und Verbundenheit.

Und die Säule, auf die unsere Beziehungen gebaut werden, ist eben genau das: Vertrauen und Verbundenheit.

Wir fühlen uns zu Menschen hingezogen, mit denen wir eine emotionale und verhaltensmäßige Resonanz erleben. Man kann sagen: Dort, wo sich Gleiches oder Ähnlichen wiederfindet. Wo wir uns in dem Anderen wieder erkennen – das ist sympathisch und wirkt anziehend.

Spiegelneuronen erleichtern dieses resonante Erleben, indem sie uns ermöglichen, die Gefühle und Intentionen der anderen Person nachzuvollziehen und zu teilen.

Spiegelneuronen und die weitere Forschung

Nicht jeder kann fühlen, was der andere fühlt.

Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen mit ASS (Autismus – Spektrum – Störungen) möglicherweise Unterschiede in der Aktivität von Spiegelneuronen aufweisen, was zu Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion und der Empathie führen kann.

Menschen mit psychopathischen Tendenzen zeigen oft eine reduzierte Fähigkeit zur Empathie. Studien legen nahe, dass dies auf eine verminderte Aktivität in den neuronalen Netzwerken zurückzuführen sein könnte, die mit der Empathie verbunden sind, einschließlich der Spiegelneuronen.

Auch bei Schizophrenie wurden Veränderungen in der Funktion von Spiegelneuronen beobachtet, die zu Schwierigkeiten beim Verstehen und Nachvollziehen der Emotionen anderer führen können.

Spiegelneuronen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Empathie, aber sie sind bei weitem nicht der einzige Faktor, der die Empathiefähigkeit eines Menschen bestimmt. Empathie ist ein komplexes Phänomen. Es ist ein Zusammenspiel verschiedenster Prozesse im Gehirn, sowie neurologischer und psychologischer Faktoren. Und unsere Spiegelneuronen machen einen Teil dieses Zusammenspiels aus.

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L☀️VE Julia

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