Bindungsangst – So kannst Du sie überwinden!

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Kennst Du das auch?

Du kannst Dich nicht so richtig auf eine andere Person einlassen? Es fällt Dir schwer, Dich zu öffnen? Oder Du merkst, dass Dich Frauen nicht so richtig ranlassen wollen?

Dann ist das folgende Thema wichtig für Dich – denn etwa 20% der Menschen leiden unter einer sogenannten Bindungsangst. Was ist das eigentlich? Woher kommt sie? Wie erkennst Du, ob Du darunter leidest? Und vor allem: Wie kannst Du sie überwinden?

Alles zum Thema Bindungsangst erfährst Du jetzt in diesem Blogartikel!

Bindungsangst – was ist das?

Viele Menschen tuen sich schwer damit, sich auf eine Beziehung mit einem anderen Menschen einzulassen und sich für eine Partnerschaft zu öffnen.

By the way: Es ist auch nicht immer ganz einfach, die passende Partnerin für´s Leben zu finden!

Aber unabhängig davon, löst bei einigen Menschen allein der Gedanke an eine Partnerschaft Ängste, Stress und Panik aus. Sie leiden unter einer sogenannten Bindungsangst.

Bindungsangst bedeutet, dass sie Probleme damit haben, emotionale und körperliche Nähe zuzulassen. Es fällt ihnen schwer, Vertrauen zu einer anderen Person aufzubauen. Sie haben Angst davor, sich auf eine tiefe und exklusive Liebesbeziehung einzulassen.

Vielleicht gehörst Du auch zu den Menschen, die schon das Bedürfnis haben, sich den anderen „vom Leib“ zu halten, BEVOR eine Beziehung überhaupt richtig begonnen hat. 

Menschen, die nicht unter einer Beziehungsangst leiden, genießen hingegen die Verliebtheitsphase in vollen Zügen. Sie finden es toll, gemeinsame Pläne mit der Partnerin zusammen zu schmieden, sie wünschen sich zB zusammen zu ziehen und miteinander eng verbunden zu sein. Sie tauschen sich gern gegenseitig über ihre Gefühle und Gedanken aus.

Menschen mit Bindungsängsten geht es genau anders herum: Sie leiden oftmals unter Beklemmungen allein bei dem Gedanken daran, eine enge und tiefe Verbundenheit einzugehen. Sie ergreifen die Flucht und gehen auf Distanz, ehe sich etwas ernsthaftes überhaupt entwickeln kann.

Bindungsängste entwickeln sich nicht nur bei Singles, die keine Partnerin finden, sondern können auch innerhalb einer Beziehung bestehen.

Beziehungsängstliche Menschen erkennt man innerhalb einer Beziehung daran, dass sie zB gern mal einen Streit vom Zaun brechen. Das machen sie, weil sie mit der körperlichen und emotionalen Nähe zum Partner nicht umgehen können. Sie sehnen sich nach mehr Freiraum.

Woher kommt die Bindungsangst?

Bindungsängste entstehen oft in der Kindheit. Das Kind hat die Eltern, besonders die Mutter als erste wichtige Bezugsperson. Wenn sich die Mutter dem Kind gegenüber kühl verhält oder oft abwesend ist, entsteht in dem Kind das Gefühl „nicht zu genügen“.

Kinder erinnern sich oft gar nicht daran, wann und wo der Ursprung der Bindungsangst entstanden ist. Denn die stärkste Prägung erfahren Kinder in den ersten beiden Lebensjahren, wenn sie noch ganz klein sind.

Ein Kind wünscht sich Geborgenheit, Nähe und Zuneigung. Wenn es allerdings die Erfahrung macht, dass es oft zurückgewiesen oder vernachlässigt wird von den Eltern, oder auch genau das Gegenteil stattfindet (Überbehütete Kindheit) entwickelt es sich in diese Angstschiene hinein.

Viele Menschen machen im Kindesalter auch die Erfahrung, dass sie sich verlassen fühlen, zB durch die Scheidung der Eltern, durch den Verlust einer nahestehenden Person. Diese negativen Erfahrungen lassen ihn glauben, dass es sich vor erneuten Enttäuschungen und Verletzungen schützen muss – und das es „gefährlich“ ist eine enge Beziehung einzugehen. Daraus entsteht im Erwachsenenalter die sogenannte Bindungsangst – Angst vor Bindung, Angst vor Nähe, letztlich Angst vor dem wieder verletzt werden.

Besonders bei Männern liegt die Ursache der Bindungsangst oft im gestörten Verhältnis zur Mutter.

Bindungsangst kann auch im Erwachsenenalter entstehen! Wenn man zB eine vergangene Liebesbeziehung nicht richtig verarbeitet hat.

Auch die sogenannte Verlustangst steckt in jedem von uns – Jeder Mensch hat die Erfahrungen gemacht, was es heißt, verlassen zu werden. Egal ob wir Single sind, oder in einer Beziehung leben. Alle Menschen leiden mehr oder weniger darunter.

ABER: Menschen in Partnerschaften haben eine Strategie gefunden, wie sie ihre Verlustängste im Griff behalten und sich davon nicht unterkriegen oder bestimmen lassen.

Wie fühlen sich Menschen mit Bindungsangst?

Bindungsängstliche Menschen haben Angst davor, von einem Partner verlassen oder verletzt zu werden. Sie denken, dass sie innerhalb einer Partnerschaft ihre Freiheit, ihre Autonomie, aufgeben müssen. Sie fühlen sich nicht liebenswert.

Körperliche Reaktionen von Bindungsangst

Viele Bindungsängstliche haben auch körperliche Anzeichen, die mit dem mentalen Zustand der Angst einhergehen. Typische Symptome sind zB:

  • Herzrasen
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Beklemmungsgefühle
  • Panikattacken

Bei jedem Betroffenen sind die körperlichen Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt.

Eine ausführliche Diagnose kann ein Arzt oder Psychologe für Dich erstellen, inwiefern Du unter Bindungsangst leidest.

Wie verhalten sich Menschen mit Bindungsangst?

Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass sie unter einer Bindungsangst leiden. Männer wie Frauen sind gleichermaßen von Bindungsangst betroffen, es zeigt sich nur unterschiedlich.

Es gibt 2 verschiedene Typen von Bindungsängstlichen: Den aktiven Typ und den passiven Typ. Der aktive Typ ist meist bei Männern zu finden, der passive Typ eher bei Frauen.

Was ist der aktive Bindungsangst-Typ?

Der aktive Bindungsangst-Typ, verbreitet bei Männern, zeigt sich, indem der Mann sich selbst vormacht, dass er gar keine Partnerschaft will. Er nutzt die lockere Affaire, offene Beziehung oder Fernbeziehung. Er argumentiert damit, dass er ja seine Freiheit genießen will. Mit dieser Strategie hält er sich die Frau auf Distanz und somit auch die Angst vor Verletzung.

Oft verhalten sich Männer mit Bindungsangst auch so, dass sie sich kopfüber in eine Beziehung stürzen und Frauen schnell den Kopf verdrehen, aber wenn man ihm wirklich näher kommen will, auch emotional, dann zieht er sich schnell zurück und bricht den Kontakt ab.

Innerhalb einer Beziehung ist der aktive Typ der, der immer wieder auf Distanz geht.

Was ist der passive Bindungsangst-Typ?

Der passive Beziehungsangst-Typ, eher verbreitet bei Frauen, zeigt sich, indem die Frau davon redet, wie gern sie doch eine Beziehung hätte. Sie tauscht sich mit ihren Mitmenschen darüber aus, mit ihren Freundinnen, und erklärt sich damit, dass sie sich einfach immer in die falschen Männer verliebt. Sie versucht damit ihre Bindungsangst vor anderen und vor sich selbst zu verstecken.

Innerhalb einer Beziehung ist der passive Typ, derjenige, der klammert und den anderen nicht loslassen will.

Minderwertigkeitskomplexe

Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl leiden oft unter dieser Angst. Sie zweifeln an sich und haben ein negatives Selbstbild. Sie fühlen sich nicht liebenswert und können sich auch nicht vorstellen, dass eine andere Person sie als liebenswert empfindet.

Viele sogenannte Bindungsphobiker, also Bindungsängstliche, die besonders Angst vor der körperlichen Nähe haben, haben in ihrem Leben häufig Erfahrungen mit Missbrauch gemacht. Diese negativen Erlebnisse führen dazu, dass Betroffene Schwierigkeiten haben mit Berührungen, Sexualität und Vertrauen.

Mache den Test: Checke die 10 Anzeichen von Bindungsangst

Es gibt viele Anzeichen, aber ich habe Dir die TOP10 Anzeichen mal aufgezeigt, wie sich Bindungsangst bemerkbar macht. Schaue mal selbst, ob und in wieviel Punkten Du Dich wiederfindest.

  1. Du suchst nach Fehlern bei Deinem Gegenüber, ziehst Dich dann emotional zurück und distanzierst Dich auch räumlich.
  2. Du brichst gern mal einen Streit vom Zaun, wenn es Dir emotional zu eng wird mit der Frau.
  3. Du wählst häufig unerreichbare Partnerinnen, zB Frauen, die bereits vergeben sind oder hast extrem hohe Erwartungen, die kaum eine Frau in der Realität erfüllen kann.
  4. Du meidest die Themen Liebe, gemeinsame Zukunft, Heirat und Familienplanung.
  5. Eine gemeinsame Wohnung kommt für Dich nicht in Frage.
  6. Du bist eher unzuverlässig und sagst ein Date kurzfristig ab.
  7. Küssen, Umarmungen oder Händchen halten in der Öffentlichkeit ist Dir unangenehm.
  8. Du vermeidest es, Deine Freundin Deiner Familie und Freundeskreis vorzustellen.
  9. Deine Angst vor dem Scheitern ist größer, als der Wunsch nach einer Partnerschaft.
  10. Du ergreifst bei emotionaler Nähe reflexartig die Flucht oder reagierst kalt und distanzierst Dich.

Wie wird man Bindungsangst wieder los?

Die gute Nachricht zuerst: Bindungsangst lässt sich überwinden! Es muss nicht so bleiben, wie es jetzt gerade ist. ABER: Du musst bereit sein, Deine Bindungsangst anzugehen und wirklich etwas verändern zu wollen.

Am Besten gelingt es, indem man sich einen Profi an die Seite holt, zB einen Psychologen, oder Coach, der Dir in einer Therapie oder im Coaching dabei hilft, Deine Bindungsangst anzupacken.

Wichtig ist, dass man im Coaching lernt, seine Bindungsangst erstmal anzunehmen. Im nächsten Schritt die Ängste zu reflektieren, zu verstehen, warum man so handelt wie man handelt. Zu erkennen, welche Punkte einen triggern und die Angst auslösen. Es ist gut, sich dafür Zeit zu nehmen und sich nicht unter Druck zu setzen. Offenheit hilft dabei, über die Gefühle zu sprechen. Innerhalb eines Coachings entwickelt man dann eine positivere Haltung zum Thema „Beziehung“ und lernt Strategien, wie eine Beziehung trotz Ängsten gelingen kann.

Wenn Dich das Thema Bindungsangst angesprochen hat und Du Dich darin wiederfindest, dann sollten wir miteinander sprechen. 

Vereinbare ein kostenfreies Gespräch und wir schauen gemeinsam, Schritt für Schritt, wie Du Deine Bindungsangst hinter Dir lassen kannst, um in eine liebevolle Beziehung zu starten. In Deinem Tempo. Eins nach dem Anderen. Step by Step.

Ich freue mich auf Dich, aber nur, wenn Du jetzt aktiv wirst.

Deine Julia