Beziehungsmuster – Was Deine Eltern mit Deiner Beziehung zu tun haben

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Beziehungsmuster – was Deine Eltern mit Deiner Beziehung zu tun haben. Jetzt denkst Du vielleicht: „Wie? Was meine Eltern mit meiner Beziehung zu meiner Freundin zu tun haben? Gar nichts, meine Eltern wohnen schließlich 500km von mir entfernt, was sollen DIE schon mit MEINER Beziehung zu tun haben“. Vielleicht denkst Du auch: „Ähm, geht gar nicht, meine Eltern haben schon das Zeitliche gesegnet, die können also gar nichts mehr mit meiner Partnerschaft zu tun haben, sie sind schließlich tot.“

Mhmm.

Auf den ersten Blick mag es den Anschein machen, dass Deine Eltern im Hier & Jetzt keinen Einfluss mehr auf Dich und Deine Beziehung haben. Aber ist das wirklich so?

Du denkst vielleicht: Ich bin schon über 18, von zuhause ausgezogen, der sogenannte “Abnabelungsprozess“ ist also schon von statten gegangen und Du lebst jetzt „Dein eigenes Leben“.

Naja, darf ich ehrlich sein? Das ist nur die halbe Wahrheit.

Unsere Eltern haben und hatten in der Vergangenheit einen enormen Einfluss auf uns, auf unsere Entwicklung. Sie haben uns schließlich als Kinder erzogen, uns beigebracht was „richtig“ und „falsch“ ist. Sie haben uns vorgelebt, nach welchen Werten es sich lohnt zu leben. Sie haben uns gezeigt, wie glückliche Partnerschaft funktioniert. Oder auch, wie man es schafft, unglücklich in einer Beziehung zu sein.

Soweit, sogut.

Als Kinder übernehmen wir unreflektiert und unüberlegt die Werte, die Maßstäbe, die Einstellung, die innere Haltung, die Glaubenssätze (innere Überzeugungen) unserer Eltern. Es ist die Haltung sich selbst gegenüber und der Welt gegenüber. Wir denken zum größten Teil die gleichen Gedanken, wie sie unsere Eltern haben. Wir übernehmen einfach alles – unbewusst und unreflektiert.

Das ist auch das beste, was wir als Kinder tun können. Schließlich sind wir abhängig von ihnen.

Unsere Eltern prägen uns also nachhaltig, mit ihrem Wertesystem, mit ihrer Einstellung zum Leben, zu Beziehungen, zu der Welt.

The thing is: Wir sind uns als Erwachsene dessen oft gar nicht bewusst, dass wir unbewusst soviel übernommen haben.

Das ist auch nicht schlimm.

Schlimm wird es erst dann, wenn sich im eigenen Leben Situationen entwickeln, die man selbst so gar nicht haben möchte z.B. dass man Single ist, weil man nicht weiß, wie man eine gescheite Beziehung ins Laufen bringt, oder schon 2 Scheidungen hinter sich hat und nicht weiß, wie man die Richtige findet.

Wie wirkt sich das alles also jetzt aus?

Ich mache Dir mal ein Beispiel.

Stell Dir vor: Du hattest einen Vater, der Eure Familie früh verlassen hat. Wegen Scheidung oder vielleicht ist er auch früh verstorben. Du bist also alleine mit Deiner Mutter und vielleicht noch Geschwistern aufgewachsen, zusammen in einem Haushalt.

In dieser Zeit hast Du versucht, diesen leeren Platz, also die Abwesenheit Deines Vaters, auszufüllen, irgendwie das Familienkonstrukt zu retten und weiter Aufrecht zu erhalten.

Du bist also in die Rolle des Vaters gerutscht, hast Dich um Deine Mama gekümmert, hast die Verantwortung übernommen, hast Dich gesorgt und mitgekümmert „damit der Laden läuft“.

Also eine Verantwortung übernommen, denen Du als Junge gar nicht gerecht werden kannst und konntest, und das auch nicht Deine Aufgabe war.

Stell Dir vor, Du hast Deine Mutter als eine Frau wahrgenommen, die schwach und klein war. Eine Frau die Hilfe braucht. Die oft überfordert war.

Deine Mutter hat vielleicht auch mal am Essenstisch Sprüche gebracht wie: „Siehst Du, ohne Deinen Vater sind wir viel besser dran.“ Oder „Auf Männer ist kein Verlass“ oder „Frauen sind immer die gearschten.“ oder wenn sie sauer war, hat sie vielleicht auch mal gesagt „Du bist ja wie Dein Vater!“

Dann kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass diese Erfahrungen etwas mit dir gemacht haben als Kind.

Und: Dass diese kindlichen Erfahrungen auch im Erwachsenenalter noch, an der ein oder anderen Stelle, ihre Auswirkung haben könnten.

Es ist nämlich so:

All diese Erfahrungen mit unseren Eltern haben einen unmittelbaren Zusammenhang mit Deinem heutigen Leben. Diese kindlichen Erfahrungen stehen im Zusammenhang mit dem, was sich im Heute, Hier & Jetzt in Deinem Verhalten, in Deiner Denkweise, in Deinem Herzen, in Deiner Seele auswirkt und zeigt.

Um bei dem Beispiel zu bleiben mit der Situation ohne Vater aufgewachsen zu sein: Es hat „seine Spuren“ hinterlassen zB. in der Form, dass Du ganz unbewusst, im Heute, Hier & Jetzt Partnerinnen in Dein Leben ziehst, die „klein und schwach“ sind, bei denen Du das Gefühl hast, sie retten zu müssen oder die Verantwortung für deren Leben mit übernimmst.

Oder es fällt Dir unglaublich schwer auf Frauen zuzugehen, weil Du Dich als Mann „nicht gut genug“ oder „nicht richtig“ fühlst oder „ein schlechtes Gewissen hast, Mann zu sein“.

Du findest Dich also wieder in unglücklichen Beziehungen oder auch in gar keinen Beziehungen.

Schau mal selbst: Wo findest Du Parallelen zwischen Dir und Deiner Beziehung und die Beziehungen, die Du von Deinen Eltern vorgelebt bekommen hast.

Deine Eltern haben sich scheiden lassen? Du hast Dir geschworen „So wie meine Eltern mache ich das nie. Ich lass mich nicht scheiden.“ Schau mal hin: Wie ist es denn tatsächlich in Deinem Beziehungsleben verlaufen? Angst davor zu heiraten? Schon die erste Scheidung hinter Dir?

Du trägst keine Schuld. Deine Eltern haben auch keine Schuld. Sie haben es so gut gemacht, wie sie es eben konnten. Hätten sie es besser gekonnt, hätten sie es besser gemacht.

Du siehst also: Deine Eltern haben noch sehr viel mit Deiner Beziehung zu tun, auch wenn sie weit weg wohnen, schon tot sind oder Du denkst, dass Du „doch schon erwachsen bist“.

Die gute Nachricht ist: So wie es jetzt ist, muss es nicht bleiben. Es gibt eine Lösung aus diesen Beziehungsmustern auszusteigen.

Jetzt ist es an der Zeit, dass DU wieder das Zepter Deines Lebens in die Hand nimmst. Dein Leben mal unter die Lupe nimmst: Was ist Dir noch dienlich? Was darf sich verändern? Was  wünschst Du Dir? Wie möchtest Du Deine Beziehung führen, um glücklich zu sein?

Es ist an der Zeit, die „alten Zöpfe der Vergangenheit“ abzuschneiden und in DEIN eigenes Leben zu starten. Und da ist es egal, wie alt Du bist, ob 25, 35, 45, 55, oder 65. Es ist nie zu spät, seinen eigenen Weg zu gehen und glücklich zu werden.

Du bist Dir jetzt aber unsicher, wie Du den ersten Schritt in DEIN Leben machst?

Dann melde Dich bei mir und wir schauen gemeinsam, Schritt für Schritt, wie Du die Abkürzung nehmen kannst, um schnell und effektiv an Dein Ziel zu kommen.

Deine Julia

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