Beziehungsmodelle – Welches Beziehungsmodell passt zu Dir?
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Weißt Du schon, welches Beziehungsmodell zu Dir passt? Welche Art von Beziehung Du leben möchtest? Oder vielleicht glaubst es nur, es zu wissen. Wenn Du bisher glücklich in eine Beziehung gestartet bist und unglücklich wieder rausgekommen bist, dann kann es daran liegen, dass Du im falschen Beziehungsmodell gelebt hast. In diesem Artikel erhältst Du mehr Klarheit darüber, welche Art von Beziehung zu Dir und Deinen Bedürfnissen passt.
Eines vorweg: Es gibt nicht DIE eine Art von Beziehung, die zu JEDEM passt. Dazu sind wir als Menschen einfach zu verschieden. Und das ist auch gut so. Auch wenn uns oft suggeriert wird, dass das „perfekte“ Beziehungsmodell Mann + Frau + Kind + Reihenhaus + 1 x im Jahr gemeinsamer Urlaub + monogam Leben mit nur 1 Sexualpartner:In sei. Es lohnt sich, im eigenen Interesse, dies mal kritisch zu hinterfragen.
Monogames Beziehungsmodell
Das monogame Beziehungsmodell ist die Art von Beziehung, die am weitverbreitesten bei uns im Westen ist: Die Ehe zwischen 2 Menschen.
Das kann eine heterosexuelle Beziehung (Mann + Frau) oder eine gleichgeschlechtliche Beziehung (Mann + Mann oder Frau + Frau) sein.
Monogam, „monogamie“ = „allein“, „einzig“, „Ehe“ bedeutet, dass man nur mit 1 Partner:In zusammenlebt und auch nur mit diesem Menschen Sex hat.
Mit der Ehe geht man das Versprechen einer monogamen Beziehung ein, sozusagen der Wunsch nach einer lebenslangen, exklusiven Partnerschaft, der Monogamie. Nicht zuletzt verspricht man sich im Glauben, in der Kirche, diese „ewige Treue“.
Bei der monogamen Lebensgemeinschaft geht es also darum, eine Art „Treuebeziehung“ miteinander zu haben und zu führen.
Da statistisch gesehen jede 3. Ehe geschieden wird und jeder 3. in einer Beziehung mindestens 1x fremdgeht, also einen anderen Sexualpartner hat, ist die Antwort auf die Frage: Macht das monogame Beziehungsmodell der ewigen Treue überhaupt Sinn? Ja, aber nicht für jeden. Deshalb lohnt es sich auch andere Beziehungsmodelle in Betracht zu ziehen.
Polyamore Beziehungsmodell
Das polyamore Beziehungsmodell steht im Gegensatz zu dem monogamen Beziehungsmodell.
Polygynie oder Polyamorie, „poly“ = „viel“, „mehrere“ und „amor“ = „Liebe“ bedeutet, dass man mit mehreren Personen eine Beziehung und auch eine Liebensbeziehung gleichzeitig pflegt. Es ist also keine Zweier-Beziehung, wie bei der Monogamie, sondern eine Beziehung mit mehreren Partner:Innen parallel.
Man hat bei der Polyamorie also zu jedem einzelnen Partner:In eine Beziehung, eine Verbundenheit und auch Liebe, Sex & Zärtlichkeiten.
Bei einer polyamoren Beziehung ist es so, dass jeder der beteiligten Personen voneinander weiß. Es ist also kein „Fremdgehen“, sondern alle Seiten wünschen sich diese Art des Miteinanders.
Menschen, die in einer polyamoren Beziehung leben, haben die Absicht eine langfristige Beziehung zu pflegen, so wie es auch beim monogamen Beziehungsmodell das Ziel ist: Eine lebenslange Verbindung. Nur in diesem Fall eben mit mehreren Menschen.
Wenn man sich also für den Gedanken öffnen kann, dass es viele Formen der Liebe gibt und Liebe nichts exklusives ist, und auch tolerant im körperlichen Sinne ist, dann kann dieses Modell interessant für eine nähere Betrachtung sein. Allerdings sollten Menschen, die stark von Eifersucht betroffen sind oder einen sehr hohen Besitzanspruch (auch körperlich) an den Partner:In stellen, hier schon stark auf die Probe gestellt werden. Dann ist dieses Modell nicht ganz so passend.
LAT – Living apart together
Das Beziehungsmodell „LAT“, also „Living apart together“ bedeutet, dass das Paar zusammen ist, auch zB verheiratet und eine monogame Beziehung führt, aber eben nicht klassisch in einem Haushalt dauerhaft miteinander zusammenlebt, sondern räumlich getrennt voneinander.
Bei diesem Beziehungsmodell ist es so, dass jeder z.B. in einer eigenen Wohnung wohnt, und der Andere räumlich z.B. im Ausland, oder im gleichen Land, in der gleichen Stadt oder vielleicht sogar im gleichen Wohnhaus wohnt, aber jeder hat eben seinen eigenen Space, seinen eigenen Haushalt mit Kochen, Waschen, Putzen, Einkaufen.
Dieses Beziehungsmodell macht Sinn für Menschen, die gern frei und unabhängig leben, die sich nicht gern „in den Haushalt“ reinreden lassen, oder einfach unterschiedliche Gewohnheiten haben, die ein Zusammenleben in einem Haushalt erschweren. Ein klassisches Beispiel: Der Eine ist eine Nachteule und bleibt gerne lange auf, schaut lange fern, oder macht seine Musik, und der Andere ist ein Früh-ins-Bett-Geher und möchte abends seine Ruhe haben zum innerlichen Abschalten und kann das am Besten, wenn er alleine ist.
Bei dem LAT-Beziehungsmodell ist es wichtig, dass man Rituale als Paar schafft, z.B. sich fest verabreden zum gemeinsamen Abendessen, oder am Wochenende eine Unternehmung zu machen. Es braucht klare Verabredungen, damit man sich nicht verliert.
Man kann die Beziehungsmodelle nicht kategorisieren in „Richtig“ und „Falsch“ oder „Gut“ und „Schlecht“. Die Beziehungsmodelle sollten auch nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Sondern vielmehr geht es darum, in welcher Art des Zusammenseins und Zusammenlebens DU Dich mit Deinen Bedürfnissen am Besten wieder gespiegelt siehst.
Mein Tipp: Bevor Du Dich in die Partnersuche stürzt, werde Dir erstmal klar darüber:
- Welche Bedürfnisse nach Nähe/ Distanz habe ich?
- Welche Arten von Beziehungen habe ich bisher schon gehabt?
- Welche Beziehungsmodelle waren gut für mich, welche nicht?
Denn je klarer Du Dir bist, welche Art von Beziehung Du Dir zukünftig mit Deiner Traumpartnerin wünschst, umso einfacher ist es anschließend, eine passende Frau zu finden. Denn Klarheit ist das, was es braucht, um schnell und langfristig glücklich an das Partnerschaftsziel zu kommen.
Du weißt nicht genau, was Du willst? Du hattest vielleicht auch noch nie eine richtige Beziehung? Du bist Dir unsicher? Das kann ich gut verstehen. Das ist auch nicht einfach alleine herauszufinden und zu entscheiden, was man möchte.
Ich helfe Dir gern dabei!
Denn das Problem ist: Wenn Du nicht VOR der nächsten Beziehung weißt, was Du willst, und Dir da wirklich ganz klar bist….dann startest Du zwar in eine Beziehung mehr oder minder glücklich (in den ersten Monaten, wenn man noch im rosaroten Himmel ist mit fettem Hormonschub und alles ganz toll ist), aber dann kommt das böse Erwachen und das Unglücklichsein ganz schnell hinterher. Denn dann wachst Du auf und merkst: „Scheiße, das war´s ja doch nicht.“ Männer neigen dann (leider) dazu, sich in einer bestehenden Beziehung „einzurichten“ und „auszuharren“, in der Hoffnung „dass sich das schon einrenken wird“….aber das wird es nicht! Es wird sich gar nichts einrenken. Im schlimmsten Fall hängst Du dann mehrere Jahre in einer Beziehung fest, wo Du unglücklich bist, Dich Deiner Freiheit beraubt fühlst, faule Kompromisse eingehst und Deine wertvolle Lebenszeit mit der falschen Frau verbringst.
Das sollte wirklich nicht sein!
Deshalb, je klarer Du Dir VOR der nächsten Beziehung wirst, was Du willst, wen Du an Deiner Seite haben möchtest, welche Art von Beziehung Du leben willst, umso einfacher wird es bei der Partnersuche.
Du brauchst Unterstützung? Ich bin gerne für Dich da und wir schauen, ob und wie ich Dir weiterhelfen kann.
Deine Julia